UNESCO Weltkulturerbe
Unser Förderverein ist Initiator der Idee, den Schleusenpark Waltrop zur Aufnahme als UNESCO-Welterbe vorzuschlagen. Am 12. September 2010, dem "Tag des offenen Denkmals", der landesweit für NRW am Alten Schiffshebewerk eröffnet wurde, warfen der Förderverein, vertreten durch die Vorstandsmitglieder Jürgen Siebert, Herbert Niewerth und Konrad Kempkes, sowie Vertreter der Region den "Hut in den Ring" und bekundeten offiziell ihr Interesse an der Zuerkennung dieses Titels. Zu den Sympathisanten gehörten die Bürgermeister der umliegenden Städte, der Landrat des Kreises Recklinghausen, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Vertreter des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und des Regionalverbands Ruhr.
Die vier Abstiegsbauwerke – zwei Schwimmerhebewerke und zwei Schachtschleusen – an der rund 14 Meter betragenden Kanalstufe des Dortmund-Ems-Kanals in Waltrop-Oberwiese spiegeln mehr als 100 Jahre Industrietechnik und -architektur wider. Sie sind ein weltweit einmaliges Zeugnis für die industriekulturelle Entwicklung. Angereichert durch zahlreiche Exponate im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg, machen sie Kanalschifffahrt umfassend erlebbar.
Das Verfahren zur Erreichung des UNESCO-Welterbetitels ist äußerst vielschichtig, kompliziert und zeitaufwendig. Eine Einzelbewerbung stößt da schnell an die Grenzen der Machbarkeit eines Vereines wie dem unseren. Wir hatten uns daher zunächst dem erfolgreicher versprechenden Vorschlag angeschlossen, eine Gruppe von Denkmalen zusammenzufassen, die als „Industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet“ gemeinsam antreten. Dazu gehörte dann auch der Schleusenpark Waltrop. Das Land NRW hatte sich diesen Vorschlag zu eigen gemacht, scheiterte aber 2014 bei der bundesweiten Auswahlrunde, die von der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) organisiert wurde. Die KMK hat den Antrag zunächst einmal nicht positiv beschieden, aber eben auch nicht verworfen. Angeregt wurde vielmehr, den Vorschlag aus NRW noch einmal gründlich wissenschaftlich prüfen zu lassen, um insbesondere den Begriff „Industrielle Kulturlandschaft“ näher zu belegen, und den Antrag dann erneut vorzulegen. Derzeit untersuchen Gutachter die Industriedenkmale im Ruhrgebiet und erarbeiten eine neue Liste von möglichen Welterbestätten in der Region. Wir fordern, dass der Schleusenpark Waltrop, dieses weltweit einzigartige Ensemble von Schleusen und Schiffshebewerken, ein Bestandteil dieses verbesserten Antrags sein wird, der nun zwischen 2017 und 2019 bei der KMK eingereicht werden soll. Falls die KMK diesen überarbeiteten Vorschlag akzeptiert, wird sie ihn zur weiteren Beratung an die UNESCO in Paris übersenden. Es bleibt also spannend!